Schutz des CITS vor elektrostatischer Beschädigung

Applikationsschrift AP8500

Schutz des CITS vor elektrostatischer Beschädigung

Empfindliche elektronische Geräte wie das Polar Controlled Impedance Test System können durch statische Aufladung beschädigt werden, wenn die Antistatik-Vorkehrungen nicht korrekt eingehalten werden. In dieser Applikationsschrift erhalten Sie Informationen, wie Sie statische Aufladung am Arbeitsplatz verhindern können und kostspielige Reparaturen am CITS vermeiden.

Die fünf wichtigsten Antistatik-Tipps!

  • Tragen Sie ein Antistatik-Armband und einen Antistatik-Mantel
  • Vermeiden Sie Materialien, welche statische Aufladung erzeugen
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Antistatik-Vorkehrungen am Arbeitsplatz auf korrekte Funktion.
  • Überwachen Sie den Zugang zum Antistatik-Arbeitsplatz
  • Reinraum-Überzieher verhindern die korrekte Funktion von Absatz-Erdern oder leitfähigen Schuhen - tragen Sie daher immer ein Antistatik-Armband.  

Was ist statische Elektrizität?

Einfach ausgedrückt - wenn isolierende Materialien aneinander gerieben werden, lösen sich Elektronen von der Oberfläche eines Materials und sammeln sich am anderen Material. Das Ergebnis ist eine Potentialdifferenz der zwei Materialien, welche sehr leicht mehrere tausend Volt erreichen kann.   

Ähnlich wie bei einem Gewitter, bei welchem die Wolken ein hohe Ladung aufbauen und sich in einem Blitz entladen, erzeugen auch diese aufgeladenen Oberflächen Funken am Arbeitsplatz. Sie haben diesen Effekt sicher auch schon beobachtet, wenn Sie einen synthetischen Pullover ausziehen oder an einem warmen, trockenen Tag aus dem Auto steigen - auch dabei tritt elektrostatische Entladung auf. In diesen zwei Fällen sind die Kleider und Autositze aus synthetischem Material, welche als gute Isolatoren wirken, welche zum Aufbau der elektrostatischen Ladung beitragen.  .

Elektrostatische Ladung baut sich auf isolierenden Materialien wie Kleidung, Sitzpolsterung, Bodenbelägen und Plastikverpackung am Arbeitsplatz auf. Wenn sich diese Ladung an den Eingängen oder Ausgängen von elektronischen Messinstrumenten entlädt, kann eine erhebliche Beschädigung entstehen. Obwohl Polar Prüfgeräte mit speziellen Schutzschaltungen ausgestattet sind, beseht kein vollständiger Schutz vor Beschädigung. Es wird daher empfohlen, jede elektrostatische Aufladung schon im Entstehen zu verhindern. Dies reduziert das Risiko einer Beschädigung für Polar Geräte, andere Meßsysteme und die damit verbundenen PC´s.

Antistatik-Vorkehrungen

Generell entsteht statische Aufladung durch Bewegung - die Hauptquelle ist daher Personen, welche sich am Arbeitsplatz bewegen. Bewegte Luft kann ebenso ein Problem darstellen. Um statische Aufladung zu verhindern, sollten alle isolierenden Materialien wie synthetische Kleidung, Plastikverpackung etc. vom Arbeitsplatz verbannt werden. (ausgenommen Materialien, welche speziell als antistatisch gekennzeichnet sind.) 

Viele natürliche Materialien sind inhärent antistatisch. Baumwolle, Karton und Holz sind besser als Plastik, obwohl sich auch deren antistatische Eigenschaften mit sinkender Luftfeuchte verschlechtern. Statische Aufladung tritt besonders häufig bei trockener Luft auf. 

Tage mit sehr trockener Luft treten speziell bei sehr heißem Wetter und auch bei sehr kalten Wetterbedingungen auf, wenn die Luft in Gebäuden geheizt und damit getrocknet wird. Feuchte Luft leitet statische Aufladung ab. Statische Aufladung tritt weniger in Erdteilen mit einer Luftfeuchte über 75% RH und sehr häufig in Gegenden unter 25% RH auf. Da sich diese Bedingungen mit dem Wetter und den Jahreszeiten ändern, dürfen Sie sich nicht auf günstige Klimabedingungen verlassen. Eine permanente Überwachung der Antistatikmaßnahmen ist daher unerlässlich. 

Zirkulierende warme Luft von Heizgeräten oder Klimaanlagen kann statische Aufladung an Isolierenden Materialien verursachen. Transportwagen, Stühle mit Rollen auf einem synthetischen Bodenbelag können ebenfalls statische Aufladung verursachen. Antistatik-Arbeitsplätze sind daher vollständig mit antistatischen Materialien (geringfügig leitfähig) ausgestattet. Elektrische Ladung wird daher nicht aufgebaut sondern über diese Materialien und Oberflächen abgeleitet. Klagen Anwender über elektrische Schocks beim Berühren von geerdeten Metallteilen, so ist dies ein eindeutiges Zeichen für ein elektrostatisches Problem.

Der ideale Antistatik-Arbeitsplatz

Der Arbeitsplatz sollte mit einer Antistatik-Matte ausgestattet sein, welche nach Herstellerangaben geerdet ist. - siehe Bild unten.
 



Der Anwender sollte einen Baumwollmantel oder spezielle Antistatik-Kleidung sowie ein geerdetes Antistatik-Armband wie im Bild unten tragen. Wenn ein Armband die Bewegung zu stark einschränkt, kann auch eine leitfähige Bodenmatte oder ein spezieller Antistatik-Fußbodenbelag eingesetzt werden.

Der Anwender sollte auch spezielle Antistatik-Schuhe tragen, welche einen leitfähigen Strompfad zur Entladung von Elektrostatik bieten. Eine Alternative wäre leitfähige Klebestreifen, welche den Körper mit dem leitfähigen Boden verbinden. Diese Antistatik-Streifen werden täglich ersetzt.

Beachten Sie, dass Reinraum-Überzieher normalerweise nicht antistatisch sind die Wirkung von Antistatik-Schuhstreifen aufheben. Jede Person, welche diese Überzieher trägt, muss daher unbedingt ein Antistatik-Armband tragen, wenn mit empfindlichen Geräten hantiert wird.  

Der Antistatik-Arbeitsplatz sollte durch spezielle Hinweisschilder als solcher gekennzeichnet werden. Eine regelmäßige Überprüfung ist wichtig, damit keine potentiell statischen Materialien auf den Arbeitsplatz gelangen. Auch sollten die Bediener speziell geschult werden, um am Arbeitsplatz keine Elektrostatik zu provozieren (z.B. Haare kämmen) .

Da die Antistatik-Maßnahmen einem Verschleiß unterliegen, ist eine regelmäßige Überprüfung unerlässlich. Für die Überprüfung der Wirksameit von Antistatik-Maßnahmen sind spezielle Prüfgeräte verfügbar..

Die Verwendung von Materialien, welche sehr hohe statische Aufladung verursachen können, sollte an diesen Arbeitsplätzen generell untersagt werden. Typische Beispiele sind Klebebandspender, Polystyrol, Plastikfolien und -säcke.


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